Antworten auf Fragen, die gestellt wurden – oder auch nicht; Gedanken und Senf zu


Graue Zellen oder Woher und Wie

Wer schon immer wissen wollte, wo das von mir Geschriebene entstand und entsteht; hinter dieser grauen Stirn in ebensolchen Zellen.

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Und wie man sehen kann, stehen mir auch mal die Haare zu Berge.

 Antwort auf: Wie entstehen Ihre Werke/Produkte?

Schreiben funktioniert bei mir überwiegend aus einer Laune. Etwas Bestimmtes schreiben zu müssen behindert mich, hat selten Zufriedenstellendes als Ergebnis.

Die besten Resultate entstehen, wenn mich ein Wort oder ein Ausdruck überfällt; wenn ich daraus einen Satz bilde. Kein Ziel vor Augen zu haben, nicht zu wissen, was das Ergebnis und Ende sein wird, lässt mich am kreativsten sein. Wenn ich das Ende vorher weiß, bleibe ich oft auf dem Weg stecken und das Resultat wird wesentlich später fertig – manchmal Jahre, manchmal nie.

Der ‘Kein-Fall-Fall‘ endete völlig anders, als es mein Grundgedanke vorsah. Ursprünglich hatte ich einen brutalen Krimi im Sinn, mit Blut und Gerechtigkeit. Und wo hat es geendet?

Bei ‘I shall kill -Ich werde töten‘ beschäftigten mich die Gedanken eines potenziellen Mörders, dem niemand eine derartige Tat zutrauen würde. Durch einen falschen Start beim Schreiben entstand der Blick aus der Sichtweise einer unbeteiligten Person. Genaugenommen endet das Buch mit dem Anfang der ursprünglichen Geschichte und sollte einen zweiten Teil haben. Dies widerspricht aber meiner Absicht, den Leser zu eigenen Gedanken zu verleiten.

Das Gedicht ‘Wir‘ entstand, als mir das Wort ‘Erdbeermund‘ in den Sinn kam. Wie es in meinen Kopf kam, weiß ich heute nicht mehr. War es ein Bild, ein Satz, den ich gelesen hatte? Egal.

Der erste Körperteil verlangte weitere. Also ließ ich sie mit typischen Tätigkeiten folgen. Vor dem letzten Vers empfand ich das Geschriebene zu sehr in den Kitsch abdriftend. Abfall oder eine Wendung? Wendung war die logische Lösung.

So einfach ist schreiben.

Ein Kuchen besteht aus Krümeln. Ein Gedanke, ein Buch, ein Gedicht, alles Krümel. Die Kunst ist, die Krümel schmackhaft zu servieren. Man braucht dazu Liebe, Überzeugung und etwas Können. Nur Können kann man lernen. Liebe und Überzeugung sind Erfahrungen.

Warum Gedichte

Warum Gedichte?

 

Weil sie mit wenigen Worten zum Nachdenken verleiten.

Weil sie leichter zu merken und zu zitieren sind als umfangreiche Romane.

Weil eine Zeile oft eine ganze Seite ausdrücken kann.

Weil jeder ein Gedicht nach seinem Gutdünken interpretieren kann.

Weil sich kurze Zeilen einfacher adaptieren lassen.

Weil sie zur Schnelllebigkeit der Gegenwart passen.

Weil die Frage sonst 'Warum nicht' heißen müsste.

Weil man Aussagen treffen kann, ohne sich ausführlich dafür rechtfertigen und Erklärungen liefern zu müssen.

Weil sie ein Zuckerl für den Schreiber (manchmal auch für den Leser) sind.

und, und, und

 

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Wolf Kursch

Rechtschreibung

Ich bin Verfechter meiner eigenen Rechtschreibung (Orthografie) und Zeichensetzung (Interpunktion).

Sie resultiert aus meinen Erfahrungen. Ich habe bis jetzt vier Versionen von Hauptvorschriften erlebt (die meiner Großeltern, meine, die neue und die reformierte neue Rechtschreibung). Wahrscheinlich werde ich noch eine erleben.
Auch wenn ich mit der obig ersten Version nur lesend zu tun hatte, die zweite wurde uns in der Schule als verbindlich und unumstößlich eingetrichtert. Unumstößlich hatte damals den Sinn von 'nicht veränderbar'.
Ich bin dann zu alt geworden, um dies erleben zu dürfen. Es kam die Reform.
Bei der dachte ich, dort seinen Leute am Werk gewesen, die das Rad mitsamt dem Baumaterial neu erfinden wollten. Gott sei's getrommelt und gepfiffen, es wurde zurückgerudert und ein Mischmasch aus alt und neu erlaubt.
Die Welt und die Sprache dreht sich. Die Änderungszyklen werden immer kürzer. Ich stelle mich schon mal auf die nächste Reform ein und schreibe bereits nach deren Regeln. Falls die Regeln dann anders lauten sollten, übernehme ich keine Verantwortung dafür.
(Fehler können trotzdem passieren. Leser sei wachsam!)
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Immer wieder erreichen mich Korrekturvorschläge zur Interpunktion (hier: wörtliche Gedanken).
Wörtliche Gedanken werden laut Regel kursiv gedruckt oder in doppelte oder einfache Anführungszeichen gesetzt.
Um eine Verwechslung zwischen gesprochenem und gedachtem Text auszuschließen und das Verwenden von 'sagte' und 'dachte' in allen Arten und Synonymen zu vermeiden, bleiben in der Regel die einfachen und als eleganteste Lösung der Kursiv-Druck.
Beides stört (mich) jedoch in den meisten Fällen. Besonders wenn ein Gedanke in eine Beschreibung eingeflochten wird. Der Lesefluss wird unterbrochen.
Wenn bei jedem "Zwischen-"Gedanken ein neuer Absatz begonnen wird, wird der Text genauso zerrissen, weil der Einwurf als solches wirkt, aber gar nicht soll.
Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, wörtliche Gedanken vom restlichen Text meist nicht abzuheben.
Der Leser ist intelligent genug, Gedanken als Gedanken zu erkennen. Zudem ist bei meinen Texten oft beabsichtigt, dass der Leser mit dem Erzähler und der Handlung verschmilzt. Oft ist auch gar nicht wichtig, wer etwas denkt. Der Gedanke muss im Leser sein, ohne dass er sich fragt, wessen Gedanke es war (inklusive seines eigenen).

Dass es Leser/-in/innen/und für die, die sich weder maskulin oder feminin bezeichnen wollen, es/esse (Oder wie auch immer) heißen muss/soll, ist hier nachgereicht.

  

Rechtschreibung II

Deutsche Rechtschreibung (2)

Zitat:

"1 Geltungsbereich der neuen Rechtschreibregelung
Das folgende amtliche Regelwerk, mit einem Regelteil und einem Wörterverzeichnis,
regelt die Rechtschreibung innerhalb derjenigen Institutionen
(Schule, Verwaltung), für die der Staat Regelungskompetenz
hinsichtlich der Rechtschreibung hat. Darüber hinaus hat es zur Sicherung
einer einheitlichen Rechtschreibung Vorbildcharakter für alle, die
sich an einer allgemein gültigen Rechtschreibung orientieren möchten
(das heißt Firmen, speziell Druckereien, Verlage, Redaktionen – aber
auch Privatpersonen)."
Quelle: www.rechtschreibrat.com (Rechtschreibregelung - Vorwort §1)

Zwischenruf:
'Vorbild' hatte in meiner Jugend einen eher schlechten Beigeschmack. Wobei 'möchten' einen guten hatte. 'Möchten' impliziert 'freiwillig', nicht 'müssen'.

Philosophischer Einwurf:
Nachdem es im deutschen Sprachraum viele Dialekte und (deutsche) Sprachen gibt, warum sollte es nicht auch verschiedene Rechtschreibweisen geben? Beamtendeutsch ist so eine Sprache. Diese verstehen die meisten trotz Rechtschreibung nicht.

Aus §1 ergibt sich, dass es außer für bestimmte Personen und Fälle keine verbindliche deutsche Rechtschreibung gibt. Für alle nicht oben erwähnten ist die Rechtschreibung fakultativ. Also auch für mich. Diese 'künstlerische Freiheit' beansprche ich.

Wie man sehen kann, habe ich einen Rechtschreibfehler gemacht. Diese Art ist nicht gemeint. Ich korrigiere also meinen Fehler und schreibe 'beanspruche'. Ich glaube, jeder versteht was ich meine. Ein sich konsequent (immer gleich) bleibendes Hinwegsetzen über Regeln, sollte der Leser tolerieren. Vielleicht hat sich der Schreiber bei der jeweiligen Schreibweise sogar Gedanken gemacht und ist zu diesem Schluss gekommen. Wenn jemand Schluß schreibt, ist er nicht doof, eher alt. Wenn er jedoch im selben Text das nächste mal Schluss schreibt, ist er doof. Dann ist das ein Rechtschreibfehler.

Dieses Ignorieren/Darüber-Hinwegsetzen finde ich besonders bei diversen Groß-/Klein-, sowie Getrennt-/Zusammenschreibungen unproblematisch. Wer Texte auf so etwas liest, ist entwerder Korrektor oder sollte sich freuen, dass der Verfasser extra an ihn/sie/es gedacht hat. So ist diesen Leuten auch Genüge getan. Für diese Leute spielt der Inhalt eine untergeordnete Rolle. Genießen Sie Texte lieber. Wobei sich fehlerfreie angenehmer lesen.

Ich bin für Fehlerhinweise dankbar, von mir auch Diskussionen, warum, wieso; aber in verträglichem Rahmen. Auf Sinn-Fehler-Diskussionen stehe ich.

Sprache lebt. Es lebe die Sprache.
Übrigens, wenn ich  Bücher in US-English lese, zweifle auch ich oft, für was ich die englische Sprache und die Regeln gelernt habe. Dort tendiert die Grammatik zu einem Niveau, dass ich im Deutschen nicht erleben möchte. (Diverse Ursachen sind mir bekannt.)

 

Bairisch oder Bayerisch

bairisch (boarisch) - bayerisch - bayrisch

Da mir in Schreiben, Mails und im Internet immer wieder auffällt, dass es viele gibt, die den Unterschied zwischen den beiden Schreibweisen nicht wissen, lasse ich mich hier einmal darüber aus. Ja es sind nur zwei Schreibweisen richtig. Bayrisch ist schlichtweg falsch geschrieben.

Der Duden (online) kennt nur die Wörter 'bairisch' und 'bayerisch' mit Erklärung. Witzigerweise kommen bei der Suche nach 'bayrisch' 902 Treffer (Stand 30. Juni 2013), jedoch ohne Worterklärung. Die falsch geschriebenen yr sind in Erklärungen für bairische Wörter. Vielleicht auch für bayerische?

Grundregel:
Wenn mit 'y', dann mit 'e'!

Wenn mit 'i', dann mit ohne 'e'!    ;-)) (😉)

Und was ist der Unterschied zwischen 'Bairisch' und 'bayerisch'?

Bairisch wird genommen, wenn es sich um Sprache  und sprachbezogene Eingrenzungen handelt.

Bayerisch wird genommen, wenn es sich um das politisch/geografische Bayern handelt oder um Eingrenzungen dieser Art.

Beispiel: In Oberbayern redet der Einheimische bairisch. Daran erkennt man ihn (nicht an den Gamsfedern). Der Franke redet fränkisch (fränggisch). Fränkisch ist nicht bairisch, aber eine bayerische Sprache (bayerisch).

München ist sowohl die bairische als auch die bayerische Hauptstadt.

Als ich zur Schule ging - es ist schon eine Weile her - wurde das falsche Verwenden des Adjektivs als Fehler angestrichen. Heute wissen gar manche Deutschlehrer in Bayern den Unterschied nicht.

Wenn mir das Alter keinen allzu großen Streich spielt, glaube ich mich zu erinnern: Die Dialekte der Österreicher sind verwandt mit den bairischen Sprachen/Dialekten, aber nicht mit den bayerischen.

In diesem Sinne, macht was ihr wollt. Die anderen tun es auch.

Antworten

Vorweggenommene Antworten

Ich halte mich an Regeln. Ich übertrete Regeln, da ich sonst der Regeln wegen schreiben müsste. Ich schreibe des Inhalt wegen.
Es gibt sicher Regeln, die ich nie kannte oder welche, die sich geändert haben, ohne dass ich es mitbekommen habe. Oder welche, die sich geändert haben, von denen ich Kenntnis habe, die ich aber ignoriere, weil ich sie oder die Änderung für falsch oder unsinnig halte; oder weil ich nicht einsehe, warum ich von Erlerntem abweichen soll, nur weil andere Leute eine Änderung wollen.
Oft mache ich mir über ein Wort, eine Wortkombination oder einen Satz Gedanken, die ein vielfaches an Zeit in Anspruch nehmen, die das Schreiben gedauert hat. Oft unterbreche ich das Schreiben eines Satz und drehe Wörter solange in der Lostrommel, bis mir eines passend  erscheint. Nur um es später wieder zu ersetzen.
Ich bemühe mich, so zu schreiben, dass fast jeder den Inhalt verstehen kann. Dann ist mein Ziel erreicht.

Warum haben meine Geschichten so gut wie nie ein Ende?
Weil es eigentlich für nichts ein Ende gibt. Nicht einmal der Tod ist nach manchem Glauben ein Ende.
Meine Geschichten sollen nicht ein sattes Zufriedenheitsgefühl hervorrufen, sondern die Leser/innen und /außen ;-)  (oder die Lesenden, die das zu Lesende lesen) zu Aktiven werden lassen; und sei es nur, indem sie sich Gedanken machen. Ich kann damit leben, wenn Sie die Geschichten nicht überdenken, hoffe aber, dass die einen oder anderen Zeilen ein Anstoß sind, ein Schubs, oder gar ein liebevoll gemeinter Fußtritt.
Warum haben meine Geschichten so gut wie nie ein Ende?
Weil eine zu Ende ausgeführte Geschichte tatsächlich zu Ende ist. Zu Ende und aus dem Sinn.

 

siehe auch Tab Graue Zellen oder Woher und wie

Über mich

siehe Der Autor (Startseite)